ImPOSSIBLE

02. MÄRZ 

26. MAI 2024
 

Unmöglich – oder nicht? ImPOSSIBLE zeigt, dass Kunst und ihre vielfältigen Ausdrucksweisen Phänomenen, die in der Realität eigentlich nicht möglich sind, eine Gestalt geben kann.

Die Ausstellung huldigt der Macht des Imaginären und präsentiert Kunstwerke, die das Unmögliche als alternatives Modell einer zunehmend trügerischen Realität vorstellen – Ironie und Humor nicht ausgeschlossen. Von Yves Klein über Sigmar Polke bis zu den großen Fotografen Jeff Wall, Thomas Demand und Andreas Gursky, von Anish Kapoor oder Peter Fischli und David Weiss bis hin zu jüngeren Positionen wie Alexandra Bircken oder Goshka Macuga: Die Schau geht zurück zu den Urgründen der Kunst und Bildfindung, zum Glauben an die Macht und Möglichkeiten der Kunst, die alles – Orte und Zeiten, die Proportionen der Dinge und ihre Zusammenhänge – verschieben und neu komponieren kann.

Heute tun sich der menschlichen Einbildungskraft neue Welten auf: Medialisierung und Digitalisierung befeuern unerschöpfliche Bildfantasien. Die Ausstellung verfolgt die verschiedenen Linien freier künstlerischer Imagination – sowohl im Bild, im Film wie im Raum. Das Ergebnis ist eine Inszenierung geballter Vorstellungskraft, die das Unmögliche streift und denkt und der Kunst damit ihre substanziellen Freiräume sichert, in denen subjektive wie künstlerische, ernsthafte wie ironische, aber auch soziale und politische Fragen verhandelt werden.

Der belgische Künstler Wim Delvoye lässt einen Truck im Stile der Gotik vorfahren, sein Landsmann und Videokünstler David Claerbout – die Zeit umkehrend – einen Baum rückwärts wachsen. Der bekannte Konzeptkünstler Yves Klein unternimmt einen riskant erscheinenden Flugversuch, und der Fotograf Andreas Gursky bannt in seinen monumentalen Bildpanoramen von Formel 1-Rennen den Geschwindigkeitsrausch auf die Wand: Sie alle erproben ungewöhnliche Wege der Bilderfindung, die sie an den einschränkenden Gesetzen der Realität elegant vorbeimanövrieren lassen.

Vor dem Hintergrund der wachsenden Flut digitaler Bilder gerät ImPOSSIBLE damit zu einem Parcours des Sehens und Staunens, der durch rätselhafte und geheimnisvolle Bild- und Objektwelten führt. Die Methoden und Themen sind vielfältig: Die Exponate bedienen sich gezielten „Überwältigungsstrategien“, indem sie die Zeit- und Größenwahrnehmung in Frage stellen. Sie schlagen Brücken zum Film, hinterfragen Möglichkeiten und Einfluss künstlicher Intelligenz und reflektieren Phänomene des Traums und des Unterbewusstseins. So verschieben sie Konstellationen, schaffen neue Verknüpfungen sowie Netzwerke und damit auch Sinnzusammenhänge.

Kurator der Ausstellung ist Alexander Timtschenko.

Unser Medienpartner:
Impressionen

Ausstellungsfilm


Podcast

Experimentell und lebendig: Die radikale Versuchsanordnung der Ausstellung spiegelt sich auch im Audioguide der Ausstellung „Transformers“ wider. In vier intensiven Gesprächen thematisiert der Kurator der Ausstellung, Udo Kittelmann, Aspekte und Fragestellungen zur künstlichen Intelligenz. Lassen Sie sich von den anregenden Gesprächen inspirieren – die zum Teil überraschende Gedanken zu einem „Was-wäre-wenn“ einer radikal veränderten Zukunft durchspielen.
Louisa Clement (*1987 in Bonn) schloss 2015 ihr Studium an der Kunstakademie Düsseldorf ab. Wird die Maschine zum Doppelgänger?: Im Gespräch zwischen Udo Kittelmann und Louisa Clement geht es um den digitalen Fußabdruck und lernfähige KI, digitale Vernetzung und Isolierung sowie das faszinierende und zugleich verstörende Ebenbild in dreidimensionaler Form.
Annemie Vanackere ist eine belgische Festivalkuratorin und Theaterleiterin. Seit 2012 leitet sie als Intendantin und Geschäftsführerin das Theater Hebbel am Ufer in Berlin. Im Austausch zwischen Kurator und Theaterintendantin geht es um die Technologisierung und Digitalisierung im Leben und dessen Bedeutung für die performativen Künste, um multiple Intelligenzen und Empathie.
Dr. Clara Meister arbeitet international als Kuratorin. Der Schwerpunkt ihrer kuratorischen Arbeit liegt auf dem Thema der Übersetzung, Sprache und Musik. Im Gespräch erörtern Udo Kittelmann und Clara Meister die Beziehung von Technik und Natur, sie hinterfragen den technischen Fortschritt und sprechen sich für mehr Raum für pflanzliche und andere nicht humane Intelligenzen im Umgang mit technischem Fortschritt aus.
„Warum ist der Mensch sich selbst nicht genug?“ Alice Lagaay ist eine Philosophin, die aktiv an der Entstehung des interdisziplinären Forschungsfeldes der Performance Philosophie beteiligt ist. Im Gespräch zur animatronischen Skulptur „Female Figure“ von Jordan Wolfson werden Fragen der technischen Manipulation des Selbst, der Faszination und Überwältigung des Maschinellen, aber auch der misogynen Aspekte des Werkes erörtert.



Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Website. Mit der Nutzung unserer Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden (Mehr erfahren)