NICOLAS PARTY

WHEN TOMORROW COMES
04. NOVEMBER 2023

18. FEBRUAR 2024
 

Im Museum Frieder Burda präsentiert der Schweizer Künstler Nicolas Party seine erste Museumsausstellung in Deutschland. Er verwandelt das gesamte Raumensemble des markanten Richard Meier-Baus, gelegen inmitten einer Parklandschaft, in ein konzeptionell durchgeplantes und zu durchschreitendes malerisches Universum. Eindrucksvolle Gruppen von leuchtenden Pastellen in Form von großflächigen Wandmalereien und kleinformatigen Öl- auf Kupfer-Gemälden nehmen architektonische Eingriffe in den Ausstellungsräumen des Museums vor und schaffen für den Betrachter eine selten gewordene magische Anziehungskraft.

Der 1980 geborene Künstler ist dafür bekannt, dass er seine Ausstellungen als umfassende, geradezu immersive Inszenierungen konzipiert, in denen er die Palette seiner kunstgeschichtliche und stilistische Zitate aufgreifenden Gemälde auf die weißen Wände der Ausstellungsräume ausdehnt. Die Sehnsucht allzu weißer Wände nach sinnlicher Berührung durch Werke der Kunst offenbart sich eindrücklich.

Direkt auf die Wand gemalte Gemälde zeigen einen in Kaskaden strömenden Wasserfall, einen brennenden Wald, luftige Wolkenformationen und Bergpanoramen oder eine Ruinenlandschaft. Sie kontrastieren mit minutiös gemalten, rätselhaft erscheinenden Frauenportraits mit Blumen, Stillleben mit nicht identifizierbarem Obst oder Gemüse und Bildminiaturen von Dinosauriern, die die jüngste Faszination des Künstlers für prähistorische Kreaturen zum Ausdruck bringen.

Mit seiner umfangreichen Ausstellung in Baden-Baden lässt uns der Künstler in seine einzigartige Bildpraxis, in sein visuelles Nachdenken über das Verhältnis von Natur und Mensch wie über den Zeitenlauf der Welt eintauchen. Seine Werke suggerieren immer tiefere Zusammenhänge und Bedeutungen. So verdichtet Nicolas Party durch seine einzigartige Bildsprache und seinen subversiven Stil seine Bilder zu einem fantastischen und perspektivischen Bilderkosmos, der sehr aktuell erscheint.

Der Künstler hat einmal gesagt: „Es ist interessant für mich, über die Apokalypse und die Kunstgeschichte nachzudenken, über Sodom und Gomorrha und andere historische Gemälde mit Feuersbrünsten, die das Ende der Welt darstellen. Wir glauben und fühlen jetzt, dass wir am Ende unseres Weges als Menschen stehen, da die globale Erwärmung uns in eine ökologische Krise führt, aber dieses Gefühl ist eine Konstante, von der Arche Noah über verschiedene apokalyptische Erzählungen in der Bibel bis hin zu den Atombombenabwürfen im Zweiten Weltkrieg.“

Eine Redewendung besagt: „Es hätte alles auch anders kommen können.“ Diese Erkenntnis überträgt Nicolas Party mit seiner von Udo Kittelmann kuratierten Ausstellung in ein hypothetisches Morgen – voller Hoffnung!


Nicolas Party (*1980 in Lausanne, Schweiz) lebt und arbeitet in New York. Er ist in zahlreichen renommierten Sammlungen vertreten und hatte bedeutende museale Einzelausstellungen in den USA, Europa und Asien.

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Audioguide

Für die Ausstellung von Nicolas Party ist ein dreisprachiger Audioguide entstanden, der die Besucherinnen und Besucher auf ihrer Entdeckungsreise durch das farbenprächtige Universum des Schweizers begleitet. Originalstimmen des Kurators und des Künstlers im Audioguide betonen zusätzlich die fundamentalen Herausforderungen, mit denen sich die Menschheit konfrontiert sieht, lassen aber auch Spielraum für eine hoffnungsvolle Zukunft, wie es der Titel der Ausstellung suggeriert: „When tomorrow comes“. Hören Sie hier schon einmal 3 der insgesamt 19 Beiträge!
KONTEXT ARBEITSWEISE
Mit der Verknüpfung von Raum und Bild zeigt Party, welche Bedeutung der architektonische und institutionelle Kontext für die Betrachtung von Bildern hat.
DINOSAURIER (ÖL/KUPFER)
Es ist die Geschichte einer massiven erdgeschichtlichen Veränderung, einer Abfolge von Naturkatastrophen, die das Klima auf der Erde grundlegend veränderten…
STILL-LIFE (WANDGEMÄLDE)
„…diese ängstlich sich aneinanderdrängenden Äpfel und Birnen haben ihre Jugend hinter sich.“

Impressionen

Ausstellungsfilm


Ausstellungsfilm


Podcast

Experimentell und lebendig: Die radikale Versuchsanordnung der Ausstellung spiegelt sich auch im Audioguide der Ausstellung „Transformers“ wider. In vier intensiven Gesprächen thematisiert der Kurator der Ausstellung, Udo Kittelmann, Aspekte und Fragestellungen zur künstlichen Intelligenz. Lassen Sie sich von den anregenden Gesprächen inspirieren – die zum Teil überraschende Gedanken zu einem „Was-wäre-wenn“ einer radikal veränderten Zukunft durchspielen.
Louisa Clement (*1987 in Bonn) schloss 2015 ihr Studium an der Kunstakademie Düsseldorf ab. Wird die Maschine zum Doppelgänger?: Im Gespräch zwischen Udo Kittelmann und Louisa Clement geht es um den digitalen Fußabdruck und lernfähige KI, digitale Vernetzung und Isolierung sowie das faszinierende und zugleich verstörende Ebenbild in dreidimensionaler Form.
Annemie Vanackere ist eine belgische Festivalkuratorin und Theaterleiterin. Seit 2012 leitet sie als Intendantin und Geschäftsführerin das Theater Hebbel am Ufer in Berlin. Im Austausch zwischen Kurator und Theaterintendantin geht es um die Technologisierung und Digitalisierung im Leben und dessen Bedeutung für die performativen Künste, um multiple Intelligenzen und Empathie.
Dr. Clara Meister arbeitet international als Kuratorin. Der Schwerpunkt ihrer kuratorischen Arbeit liegt auf dem Thema der Übersetzung, Sprache und Musik. Im Gespräch erörtern Udo Kittelmann und Clara Meister die Beziehung von Technik und Natur, sie hinterfragen den technischen Fortschritt und sprechen sich für mehr Raum für pflanzliche und andere nicht humane Intelligenzen im Umgang mit technischem Fortschritt aus.
„Warum ist der Mensch sich selbst nicht genug?“ Alice Lagaay ist eine Philosophin, die aktiv an der Entstehung des interdisziplinären Forschungsfeldes der Performance Philosophie beteiligt ist. Im Gespräch zur animatronischen Skulptur „Female Figure“ von Jordan Wolfson werden Fragen der technischen Manipulation des Selbst, der Faszination und Überwältigung des Maschinellen, aber auch der misogynen Aspekte des Werkes erörtert.



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